Warum ist Stillen nicht gesellschaftsfähig?

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Visuelles Tagebuch 06.07.2016
Manuela Jäger
Familienshooting
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Warum ist Stillen nicht gesellschaftsfähig?

Interessante Menschen, fremde Kulturen, ein ganz besonderes Leben oder sonst etwas Spannendes. Das ist es, was ich mit der Kamera einfangen möchte um der Welt zu zeigen, wie einzigartig wir alle sind und das wir doch Gemeinsamkeiten haben

So schreiben mir die unterschiedlichsten Menschen und laden mich zu sich ein. Die Kamera soll unverfälschte Momente zeigen die unser Leben ausmachen und die Geschichten erzählen die uns bewegen.

Kontaktformular

Meine Frage im Kontaktformular auf der Webseite:

Was macht dich einzigartig und was können wir mit der Kamera bei dir tolles einfangen?

Die Antwort die mich von dieser Familie erreichte:

Ich würde mich über ein paar schöne Stillfotos sehr
freuen Ich finde es muss mehr gezeigt werden wie wundervoll eine
Stillbeziehung aussehen kann auch nach dem 1. Geburtstag wird hier
noch bedürfnisorientiert gestillt. Wir tragen auch Tinte unter der
Haut die in Szene gesetzt werden könnte :-)

Stillen pro und contra – gibt es eine Einigung?

Diese liebe Anfrage kam aus Kriftel. Das ist gar nicht so weit weg von mir und da war die Idee geboren, ob diese Story auch ohne Couchsurfen erzähle. Also ich habe schon dort auf der Couch gesessen, aber eben nicht dort geschlafen. Einen Vormittag haben wir gemeinsam verbracht.

Natürlich haben wir viel über das Thema Stillen geredet. Persönliche Erfahrungen ausgetauscht, da auch zwei meiner Kinder gestillt habe. Nicht so lange wie Jana das mit ihrer süßen Tochter macht.

Besonders das Stillen ist immer wieder umstritten  in unserer Gesellschaft und man kann gar nicht sagen warum. Eigentlich sind wir doch ein sehr freies Land und jeder ist stolz darauf, seine eigene Meinung zu haben und auch leben zu können  . Warum fällt es und so schwer, dann andere Meinungen und Lebensstile zu akzeptieren.

Immer wieder findet man Berichte in den Medien von öffentlichen Orten, an denen es Müttern untersagt wird ihre Kinder zu stillen. Menschen fühlen sich unwohl in Anwesenheit stillender Mütter.

In unserer Gesellschaft scheint es normal zu sein, schön geformte Brüste zeigen zu dürfen. In den Städten finden wir Plakate für Erotikmessen. Klamottengeschäfte machen Werbung mit einem Hauch von Kleidung an jungen, knackigen Frauen. Aber eine stillende Mutter soll sich verstecken.

Da gibt es die Stimmen derer, die sagen, dass es für das Kind schöner wäre, eine ruhige Atmosphäre zu haben und nicht im Getümmel der Großstadt gestillt zu werden. Allerdings glaube ich, dass das die wenigsten Kritiker so sehen, sonders das diese wegen des ästhetischen Aspekts meckern.

Leben und leben lassen

Für mich wäre das Langszeitstillen auch keine Option gewesen. Mein Job war mir neben der Familie auch immer wichtig. Die Abhängigkeit zwischen Mama und Kind wäre für unser Familienmodel somit nicht denkbar gewesen. Das erste Jahr habe ich bei den Beiden sehr genossen, aber danach war ich auch für verschiedene Freiheiten wieder sehr dankbar.

Warum aber, fällt es den Menschen so schwer, andere so sein zu lassen wie sie sind und wie sie leben wollen.

Welche Einbußen haben unsere Mitmenschen, wenn sie sich im gleichen Raum mit einer stillenden Mutter befinden? Wahrscheinlich keine. Eine paar Zentimeter in die andere Richtung drehen würden doch oft schon reichen und man muss sich nicht belästigt fühlen.

Ja, nicht jeder fühlt sich wirklich wohl gegenüber einer Stillenden zu sitzen. Das ist vielleicht ein Generationsproblem, eine Frage wie man selbst damit aufgewachsen ist, wie offen man erzogen wurde ect. Aber hey es gibt so viele Mittel und Wege wie man sich oder solchen Situationen aus dem Weg gehen kann.

Deine Geschichte

Warum haben wir mitgemacht :-)

Schwierige Frage.

Zum einen habe ich mir schöne natürliche Stillbilder gewünscht bevor die Stillbeziehung zwischen mir und meiner Tochter zu Ende geht ;-) zum anderen sieht man so selten ältere Kinder die gestillt werden. Und das nicht weil es sie nicht gibt viel mehr findet das Stillen meist im verborgenen statt. Das finde ich sehr Schade da es doch nichts natürlicheres gibt.

Also ich würde mir wünschen das stillende Mütter zum Alltagsbild in unserer Gesellschaft gehören.

Es wäre schön wenn weniger Frauen das Gefühl haben sich verstecken zu müssen sobald das Baby/Kind älter als 6 Monate ist wenn sie noch stillen möchten. Stillen ist nicht nur Nahrungsaufnahme sondern noch so viel mehr…. und ja auch noch nach dem ersten Lebenjahr. Ich hoffe unsere Bilder zeigen das und ermutigen vlt den ein oder anderen sich nicht reinreden zu lassen.

Liebe Mamas macht euer Ding und unterstützt euch gegenseitig ob stillend oder nicht.

Danke Ela für die wirklich sehr schönen Bilder und den tollen spontanen Vormittag.

Liebe Grüße Jana und Linn

Fazit

Jeder von uns hat sein Leben, seine Lebensphilosophie und Sichtweise. Wenn es auch nicht immer unser Geschmack ist, Dinge zu leben, sollten wir lernen toleranter zu sein und andere ihr Leben zu leben oder sie auszugrenzen.

Es ist nicht mein Anspruch gewesen meine Kinder so lange zu stillen. Es hätte mich in meinem Leben sehr eingeschränkt. Aber was hält mich davon ab, Jana und Linns´Geschickte mit der Kamera zu erzählen. NIX! Genau!

In diesem Sinne…..PROST!

Erkennst du dich in der Geschichte wieder? Erzähl doch mal deine Erfahrungen zum Langzeitstillen?

1 Kommentar
  1. Anna
    Anna sagte:

    Wir stillen seit 18 Monaten und noch genießen beide diese Auszeit. Mal schauen, wie lange es noch so weiter geht .Manchmal wird man zwar doof angeschaut aber das stört mich nicht.

    Antworten

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